Frühjahrsausfahrt 2018

Alle haben brav aufgegessen. Anders lässt sich das Kaiserwetter am Wochenende 21./22. April 2018 nicht erklären. Bei strahlendem Sonnenschein sammeln sich die Teilnehmer der JDOST-Frühjahrsausfahrt beim Privathotel 'Das-Schmidt' in Mörbisch. Frühstück auf der Sonnenterrasse, wichtige Informationen für die Tour von den Organisatoren Wolfgang und Marion und um halb zehn geht's los. Bevor das Brummen der Motoren die Stille verdrängt wird ein Gruppenfoto gemacht. Ca. 20 automobile Leckerbissen krallen die Reifenprofile wie Jaguarkrallen (a so a Zufall) in den Asphalt. XJ-S, S-Type, Mk II, XJ, 420, XK und X-Type garniert von Austin, Benz und Jeep legen los.

Erstes Hoppala nach ca. 11 Km – na weil das ‚rechts abbiegen’ im Roadbook gar so ROT schreit (die Ausrede ist nicht soooo schlecht). Bei Mattersburg verdrängt der bestialische Gestank von Gülle den britischen Benzinduft in unseren Engländern – ja, jetzt sind wir wirklich ‚am Land’. Auf Höhe Weppersdorf legen Gerhard und Hermine mit ihrem E-Type eine kurze Pause ein. Nein, KEINE Panne! Karl der Lumpensammler kann beruhigt weiterfahren. Das erste Etappenziel befindet sich in Bad Tatzmannsdorf im Bezirk Oberwart. Das ausgezeichnete Mittags-Buffet im Arkadenheurigen des 'Reduce Hotel Vital' lässt die Gaumen frohlocken und die Zeit bis zur Führung im Freilichtmuseum wie im Fluge vergehen.Im Freilichtmuseum Bad Tatzmannsdorf wurden Bauwerke, die infolge geänderter Lebens- und Wirtschaftsformen im südburgenländischen Raum nicht mehr benötigt wurden und daher am ursprünglichen Standort von Verfall oder Abriss bedroht waren, für die Nachwelt erhalten. Das Museum zeigt Wohn- und Wirtschaftsgebäude aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Kurz vor 14 Uhr erfolgt der Start zur nächsten Teilstrecke. Ca. 80 Minuten später erreichen wir die Bäckerei Ertl im 700-Seelen-Ort Studenzen für einen Snack-Stop. Die Schattenplätze im Gastgarten sind durch die JDOST-Gruppe im Nu okkupiert - dafür darf das Servierpersonal ordentlich schwitzen.Die Weiterfahrt zum Tagesziel Burg Deutschlandsberg erfolgt flotten Rades - die historischen Gemäuer sind um ca. halb sechs erreicht. Der letzte Anstieg zum Parkplatz ist steil - die Lufttemperatur ist hoch. Das missfällt dem 12-Ender XJ von Helmut und Margit dermaßen, sodass er sich seiner Kühlflüssigkeit auf ungebührende Art entledigt.

Einige Teilnehmer nutzen die Zeit bis zu den nächsten Programmpunkten und gönnen den Kraftfahrzeugen Flüssignahrung, um am nächsten Tag nicht im Galopp deswegen zu verenden. Unser neues Club-Mitglied, Claus Heiß, stößt mit seinem Daimler V8 250 Bj.1968 zum Abendevent auf der Burg dazu. Wir freuen uns sehr, dass er die lange Anreise aus Kärnten dafür auf sich nahm. Ein gute Stunde Ruhe sei uns gegönnt, bis um 19 Uhr die Weinverkostung beginnt. Im Kellergewölbe werden jede Menge vergorene Rebensäfte genussvoll erschmeckt und gustiert bis jeder seinen Favoriten erkoren hat. Nahtlos geht es um 20 Uhr mit dem Abendessen weiter. Küchenchef Karl Christian Kollmann und sein Team zaubern ganz außergewöhnliche Gaumenfreuden, indem sie die internationale und österreichische Küche gut zu kombinieren wissen. Von der Weinverkostung leicht gezeichnet bedankt sich Wolfgang bei den Teilnehmern für den herrlichen ersten Tag der gelungenen Ausfahrt.

Der Sonntag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein zum Frühstück auf der Terrasse des Burg-Restaurants. Kaffees, Tees, Müslis, Wurst, Käse und Kuchen sei den hungrigen Mäulern gegönnt während der Hund von Bürgermeister-Gattin Wallner das JDOST-Hunderudel gehörig aufrührt. Nach Hotel-Checkout treffen sich Interessierte am Eingang zum Burgmuseum Archeo Norico Deutschlandsberg zu einer äußerst interessanten Führung. Relikte aus keltischen Schlachtfeldern zählen zu den äußerst seltenen archäologischen Exponaten. Historische Blank- und Feuerwaffen waren ebenso zu bewundern, wie antiker Gold-, Silber- und Bronzeschmuck. Der größte Stolz des Museums ist eine Büste des römischen Kaisers Caracalla aus dem Jahr 215 n.Chr. mit einem Wert, von dem man einige Jaguare erwerben könnte. Zum Abschluss war uns ein Blick von der Aussichtsterrasse des Burgturmes gewährt – soooo schön! Die Katzen sind gesattelt und los geht’s in Richtung St.Ruprecht/Raab. Herrliche Landstraßen – traumhaftes Wetter – gute Laune. Ein exzellenter Mix, wie ein frisch gerührter ‚Sex on the Beach’ am Waikiki-Beach in Honolulu. In dieser Stimmung empfängt uns das mit zwei Falstaff-Gabeln ausgezeichnete Gartenhotel Ochsenberger. Wir lassen uns mit kreativer Kulinarik, kreiert aus heimischen Spezialitäten, die direkt vor der Haustüre geerntet wurden, verwöhnen – beispielsweise Erdbeeren von Bauer’s Beeradies, das wir kurz zuvor passiert hatten. Nach nicht ganz freiwillig verlängerter Pause – Wolfgang musste nochmals zurück zur Burg – starten wir zur Etappe zwei des Tages. Schloss Gloggnitz ist das nächste Ziel. Hier zeigt sich wieder: Roadbook-Leser wissen mehr. Vor allem bleiben sie auf der geplanten Strecke. Andere nehmen die Anmerkung ‚in Richtung Strallegg’ abzubiegen als AUFFORDERUNG nach Strallegg zu fahren. Es war zwar nicht korrekt, die Roadbook-Leser wissen nun allerdings von den lebhaften Schilderungen der Falschfahrer, was Ihnen an kurvigen Waldstraßen entgangen ist ;-) Kurz vor Gloggnitz lassen wir Burg Wartenstein im wahrsten Sinne links liegen. Das malerische Schloss Gloggnitz trohnt auf einer Anhöhe im oberen Schwarzatal. Im Herzen des ehemaligen benediktinischen Wehrklosters (erstmals 1094 urkundlich erwähnt) nehmen wir die wohlverdiente Jause ein.

Bald machen wir uns auf die Socken zu den Autos und auf die Räder durch das Steinfeld nach Bad Vöslau. In Neunkirchen schrammen wir äußerst knapp an der Werkstatt unseres Sponsors Histo-Tech vorbei. Einige unserer Fahrzeuge bekomen wackelige Achsschenkel und Tränen in den Scheinwerfern – oje, der Auto-Dokta! KEIN EINZIGES unserer tapferen Untersätze muss zurückgelassen werden – das muss doch gesagt werden! Danke euch, liebe Töffs! Der Tag neigt sich gen Ende und beginnt zu dämmern – da erreichen wir das Weingut Schlossberg der Familie Wertek. Im Gastgarten in den Weinbergen mit atemberaubenden Ausblick lassen wir den Tag beim einen und/oder anderen Glaserl ausklingen. Zwei wunderschöne Tage einer spitzenmäßig organisierten Zweitagesausfahrt gehen zu Ende. Ein ganz ganz herzliches Dankeschön an Marion N. für Top-Organisation und Wolfgang S., der Marion tatkräftig dabei unterstützt hat und im Führungsfahrzeug die Meute gut ans Ziel gebracht hat.

Danke, danke und DANKE!

Bis zum nächsten Mal!

Andi

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