Dartturnier 2018

“Freccia D’Oro” oder “The winner (not always) takes it all”

In Österreich tät man sagen “Kaiserwetter, in Italia “Che sole, che mare” und in good old England hieße es schlicht „What a bloody sunny day“. Und so war’s dann sowohl das eine, das andere und auch das dritte als sich der Club zum 3., und damit bereits traditionellen, Dart Tournier zusammenfand. Freccia D’Oro, da stand er nun, mittig, prächtig, in schönem Goldton, offen wie Lyons und Sayers, aber nicht Gott, ihn schufen, mit langer Haube und schönem Heck, aufgereiht in einer Kette zeitloser Katzen aus 4 Jahrzehnten. Keine Frage, der Gedanke lag nur allzu nahe, das Spiel der Pfeile und der erste Preis, der Freccia D’Oro aus UK. Es konnte eigentlich nur ein Ziel geben „The winner takes it all“.

So davor stand zunächst akribische Vorbereitung, galt es doch Freccia D’Oro nach Hause zu führen, im Vordergrund. Wie die perfekte Flugbahn den Pfeil gewiss ins Ziel führt, so liegt auch der richtige Schwerpunkt für die ruhige und zielsichere Wurfhand in der Leibesmitte. Ein üppiges Frühstück ist hier oberste Pflicht, keiner der Teilnehmer müsste ein schlechtes Gewissen verspüren, sollte es doch das eine oder andere Schmankerl mehr oder gar zu viel auf dem Teller an Olivers exzellenter Tafel gewesen sein. Aber nochmals zurück zum Wesentlichen eines Fahrzeugclubs, zu den Fahrzeugen. Es wurde gefachsimpelt, Bilder wurden geschossen, von Besatzung und Gefährt, während ein Gedanke reifte, bildlich Form annahm: „The winner takes it all!“ Doch nun bloß keinen Ehrgeiz zeigen, oder gar einen verstohlenen Blick auf Freccia D’Oro werfen. Cool bleiben, Ahnungslosigkeit von Spiel, Regeln und Zielgenauigkeit vorgeben. Preise waren immerhin für den 1., 2. und 3. Platz ausgelobt.

Und so gingen schließlich alle, nach wiederholter Darlegung der Regeln (nicht alle hören halt gleich beim ersten Mal aufmerksam zu) in die vermeintlich entspannte Aufwärmrunde. Gestartet wurde mit 301 Punkten, zu erreichen galt es so schnell als möglich derer 0, und dies ohne übers mathematische Ziel hinauszuschießen. 2 Teams wurden zusammengestellt, die Pfeile (weiss blau, weiss rot, weiss schwarz und weiss grün) präpariert, deren Spitzen in die richtige Position gebracht, sorgfältig ausbalanciert, und Startformation eingenommen. Zunächst galt es als erstes Team die goldene Mitte, oder hier die schwarze 0, bloß keinen Zähler zu viel und damit zurück auf Start, zu erzielen. Doping sollte bei solch einem Tournier eigentlich keine Rolle spielen, man konnte allerdings meinen die Aufsicht hätte die alle Augen großzügig zugemacht. Wo war sie etwa als heimlich auf der Nebenbahn geübt wurde! Wo es ging und wer es brauchte, griff zu den perfiden Helfern, seien es Kaffee, Bier oder gar ein US amerikanisches Erfrischungsgetränk, je ob nun eine ruhige oder kräftigere Wurfhand von Nöten war. Am Ende kam es wie es kommen musste. Heinz, der Hüter der Tafeln, Hüter der Pfeile, intimer Kenner Wolfgrabens, seiner Thermiken und Windrichtungen, führte sein Team souverän in der ersten Runde zum Sieg. Schnell folgten der zweite und dritte Platz. Doch auch im zweiten Team standen irgendwann die Top 3 fest. Und damit nach zunächst kurzer Uneinigkeit und Diskussion mit der Schiedsrichterin bzgl. des weiteren Verlaufes der Ablauf für die nächste und entscheidende Runde. 6 Tapfere, je Top 3 der ersten Runde, bildeten die Anwärter auf den Pokal. Freccia D’Oro! The winner will take it all!!!

Nicht erbittert, nach außen erneut stets locker und ohne Anspannung, traten sie aufs Neue an. Punkte fielen, die magische 32 - psychologische Hürde und Zwischenziel zum Sieg für jenen der Sechs, der es als erster schaffte die 0, und zwar genau die 0, zu erzielen - rückte näher und näher. Es wurde knapp, die Punkte purzelten, diametral überproportional stiegen Angst und Anspannung. Immerhin ging es nicht gerade um wenig! Die 32 war geknackt, nur mehr 21 Punkte auf dem Zähler, Konzentration, zielen, das Handgelenk locker aber dennoch unter Spannung, den Nerven gleichgestellt. 2x13…Rest 6. Anspannung, durchatmen…eine 9…35 Punkte…zu viel und wieder ein Stückerl entfernt vom Traum. Jenem Ziel: 6 Mass oder auch 12 Halbe, verteilt auf quasi double six, in Summe 6 Liter auf 4,82m bei nicht ganz 2 Tonnen Lebendgewicht. Derer nur 1.058 im 94‘ Jahr. Und nur der getreue Buchhalter weiß wie viele davon in Freccia D’Oro Gold….The winner will take em all!!!

So hieß es alles geben für den Sieg, es war am Ende denkbar knapp! Es gab eben 2 tolle Teams, 6 ebenso tolle Teilnehmer der Endrunde, ein faires Spiel und 3 „fast“ vollkommen glückliche Sieger von 3 Freccia D’Argento. Warum „fast“? D’Argento ist eben doch kein D’Oro! Und so zündete er am Ende, nach noch etlichen Minuten des gemütlich entspannten Zusammenseins, so sanft säuselnd wie auch unaufgeregt, die 12 Häferl und glitt gelassen davon über das satte Spätsommergrün. Nur der Truthahn, der war auch weiterhin weithin zu hören. Und es bleibt die Erkenntnis „The winner (not always) takes it all“. Danke für einen sehr gelungenen und schönen Samstag bei herrlichem Wetter, einem spannenden JDOST Event mit tollen Teilnehmern.

Text: Christian H.
Bilder: JDOST

 

Hier noch ein paar Eindrücke zur Erinnerung!

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