Kurzbericht zum 1 JDOST Bocciaturnier
"Am Sand"
Damit sind natürlich nur die Boccia-Kugeln gemeint, wir standen bei unserem ersten clubinternen Turnier ja ein Stückerl vor der Sandfläche.
„Und das da hinter der Sandfläche ist unser Gemüsebeet, da solltet Ihr eher nicht hineintreffen.“
Dass wir beim Boccia eher der Gruppe der interessierten Laien zuzurechnen wären, war für den Kellner des Wirtshauses Oliver insofern leicht erkennbar, als wir alles gleich zugegeben hatten. Er sah es daher als ratsam an, seine Erklärung der Regeln bis ins Gemüsebeet ausdehnen, wobei man hier anmerken muss, dass dieses Beet weiter entfernt lag, als manche von uns sehen konnten. Wir nickten zu den ausschweifenden Darstellungen gelehrig und tüftelten dann ein bisserl daran, wie wir uns in gegnerische Gruppen aufteilen könnten. Ein Turnier, bei dem nicht gegeneinander gespielt wird, ist schließlich kein Turnier, das sahen wir dann bei allem Zusammengehörigkeitsgefühl doch ein.
Was wir nicht so gerne einsahen, war die Farbgebung der kleinen Kugel, Pallino genannt: Sie bestand aus Holz, welches sich nur dezent vom sandfarbenen Sand unterschied. Dafür waren die anderen Kugeln silbern und schwer, sie würden also fein im Sand aufschlagen und Hans anschließend allerlei Gelegenheit geben, die Sandfläche wieder glattzustreichen. Diese Arbeit hätten wir uns durchaus gerecht aufgeteilt, hätte Hans den zahnlosen Rechen aus der Hand gegeben – so aber blieb erst gegen Ende des Spiele-Vormittags ein wenig Gelegenheit für Wolfgang, den Sand mit präsidialer Würde zu ebnen.
Vor dem Boccia-Turnier wurde natürlich gefrühstückt, das hatten Maria, Susi und Heinz perfekt so eingefädelt: Das Witshaus Oliver in Wolfsgraben veranstaltet jeden Sonntag ein „Frühstück im Grünen“. Dass für uns ein Frühstück in der Scheune draus wurde, lag am labilen Wetter, aber ein feines Frühstück bleibt ein feines Frühstück, auch wenn man Holzbretter statt Gras unter den Füßen hat. Dass die Veranstalterfamilie ein perfektes Organisationsteam abgibt, zeigte sich auch bei der Gestaltung der Interims-Pokale: Heinz hatte zwar echte bestellt, am Freitag vor dem Turnier aber leider aufs Abholen vergessen. Also bastelte Susi Pokalausdrucke aus Papier, sie werden beim Clubabend einfach gegen die echten getauscht.
Wer die bekommen möge, das sollte sich im Lauf des Vormittags herausstellen. Aus 14 Teilnehmern formten wir flugs sieben Teams, jedes spielte gegen alle anderen, wobei schon die Vielfalt der Wurftechniken bemerkenswert war: Es galt nämlich, den Kugeln einen Spin (vulgo „a Fett’n“) zu verleihen, auf dass sie im Sand nicht mehr oder eben schon noch rollen mögen. Auch war die kleine Kugel je nach Werfer oder Werferin eher nah bei der Abwurflinie oder verdammt weit weg.
So spielten wir den Vormittag und zwei Liter Mineralwasser lang, bis die Gewinner feststanden: Erst nach einem Entscheidungsspiel, quasi dem Elferschießen des Boccia, konnte Renate und Gerhard zum Sieg gratuliert werden.
Gewonnen hatte auch das Wolfsgrabener Gemüse, es überstand den Vormittag völlig unversehrt.
Liebe Grüße sendet Martin S.
Hier noch ein paar Eindrücke
